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Wohnmobile sollen künftig in Neu-Ulm parken

Gold-Ochsen-Wiese beim Donaubad ist im Gespräch - Verschärfte Umweltzone macht Platz in der Friedrichsau unattraktiv.

Ulm/Neu-Ulm / mru Der Kampf gegen Feinstaub könnte dafür sorgen, dass Besitzer von Wohnmobilen künftig nicht mehr in Ulm, sondern in Neu-Ulm haltmachen. Weil die Bedingungen in der Ulmer Umweltzone nächstes Jahr verschärft werden sollen, dürfen viele Wohnmobilisten nicht mehr mit ihren Gefährten den Parkplatz in der Friedrichsau ansteuern. Eine Alternative wäre die Gold-Ochsen-Wiese beim Donaubad in Neu-Ulm. Wolfgang Dieterich, Geschäftsführer der Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH (UNT), findet: „Der Standort ist eigentlich ideal.“

Noch ist nichts entschieden, doch die Tourismusexperten sondieren derzeit die Lage, und auch die Oberbürgermeister Neu-Ulms und Ulms, Gerold Noerenberg und Ivo Gönner, zeigten sich von der Idee angetan. Inzwischen hat die UNT eine Machbarkeitsstudie bei der Firma Stellplatz-Consulting Dammertz und Bader in Auftrag gegeben. Bis Ende Juni sollen die Ergebnisse vorliegen. Dabei geht es um Fragen wie: Wie viel Platz ist nötig? Was soll dort geboten werden? Wie soll der Platz finanziert werden? Wer könnte ihn betreiben?

Das Gelände befindet sich in Privatbesitz, die Stadt Neu-Ulm hat es gepachtet. Bislang ist die Wiese jedoch ungenutzt. Pläne, dort einen neuen Verkehrsübungsplatz zu errichten, haben sich zerschlagen. Die Wohnmobil-Touristen wären deshalb eine willkommene Klientel. „Das sind ja auch alles Leute, die Geld ausgeben“, sagt Wolfgang Dieterich – sei es in Gastronomie, Kultur oder Freizeiteinrichtungen.

„Mindestens 30 Plätze bräuchten wir schon in einer ersten Stufe“, sagt Dieterich über die Anforderungen für Besitzer von Wohnmobilen. „Das könnte man natürlich noch erweitern.“ Der Platz müsste entsprechend befestigt werden. Strom, Wasser und Möglichkeiten zur Müllentsorgung müssten vorhanden sein. Das Abstellen der Fahrzeuge wäre dort gebührenpflichtig – zehn bis zwölf Euro am Tag sind laut Dieterich normal. Die Infrastruktur sei sehr gut – Busverbindung, Radweg, das Freizeitbad Wonnemar gleich in der Nähe.

Zwar liege der Platz in hochwassergefährdetem Gebiet. Doch das sei nicht weiter schlimm, da die Wohnmobil-Besitzer im Falle einer Warnmeldung das Gelände schnell räumen könnten. Ein Campingplatz, auf dem sich zumindest ein Teil der Nutzer dauerhaft einrichtet, komme hingegen nicht infrage. Die Suche nach einem geeigneten Standort dauert seit vielen Jahren an. Aus Sicht von Dieterich könnte der auch ein bisschen außerhalb sein, da die Camper in der Regel länger an einem Ort bleiben. Für die Wohnmobilisten müsse der Platz hingegen zentraler gelegen sein.

Das ist bislang in der Friedrichsau gegeben. Laut UNT parken dort regelmäßig 25 bis 30 Wohnmobile. Die Verkehrsanbindung ist gut, Innenstadt und Supermärkte nicht weit weg. Zwar gibt es keinen Stromanschluss. Dafür ist die Nutzung kostenlos. Pläne für eine Erweiterung auf dem Gelände der abgerissenen Sporthalle liegen fertig in der Schublade.

Doch die Umweltzone, die auch diesen Bereich umfasst, wird aus touristischer Sicht zum Stolperstein. „Wir werden immer wieder von Wohnmobilisten kritisiert, weil sie da nicht reinfahren dürfen“, schildert Wolfgang Dieterich die Erfahrungen in der Touristinfo im Stadthaus. Denn viele Wohnmobile haben keine Feinstaubplakette oder nur eine rote oder gelbe. Doch voraussichtlich ab 1. Januar 2013 darf man nur noch mit dem grünen Pickerl ins Ulmer Stadtgebiet reinfahren. In Neu-Ulm sind die Pläne hingegen noch nicht so weit gediehen. Außerdem liegt die Gold-Ochsen-Wiese außerhalb der Umweltzone.

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